Dr. Frohnmüller ist am Zentrum für Orthopädie in Freiburg der Spezialist für den künstlichen Hüftgelenk-Ersatz mit der minimal-invasiven AMIS-Methode. Auf diesen Seiten finden Sie Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um diese Behandlungsmethode.

Wie sind die üblichen Behandlungsabläufe?

Zunächst wird eine umfangreiche Befragung in Bezug auf die Krankengeschichte erhoben. Dabei werden die Symptome, Dauer, die Intensität der Beschwerden und der Einfluss auf das alltägliche Leben beurteilt. Ebenso werden bereits eingeleitete konservativere Therapiemaßnahmen auf ihre Wirkung hin beurteilt. Die körperliche Untersuchung schließt eine präzise Bewegungsanalyse des betroffenen Hüftgelenkes sowie der benachbarten Strukturen ein. In den meisten Fällen ist ein standardisiertes Röntgenbild im Stehen mit zwei Einstellungen ausreichend, um die klinische Verdachtsdiagnose zu bestätigen. Dennoch ist bei einigen Fällen als Zusatzuntersuchung beispielsweise eine Kernspintomografie sinnvoll.

Wird die Entscheidung zum künstlichen Gelenksersatz getroffen, erfolgt eine strukturierte Risikoaufklärung. Anhand von standardisierten Aufklärungsbögen, die mit spezifischen Erläuterungen erweitert werden, sollen dem Patienten ausreichend Information zur Verfügung gestellt werden, um sich für oder gegen den chirurgischen Eingriff entscheiden zu können.

Die Operationsplanung erfolgt anhand eines standardisierten Röntgenbildes und in der Regel auch mithilfe einer Planungssoftware, die eine präoperative Analyse der lokalen Gegebenheiten erlaubt und die Auswahl einer geeigneten Prothese in der angemessenen Größe erleichtert.

Arthrotisch verändertes Hüftgelenk (links), computergestützte Planung der Prothese (Mitte), postoperative Röntgenkontrolle (rechts)

Arthrotisch verändertes Hüftgelenk (links), computergestützte Planung der Prothese (Mitte), postoperative Röntgenkontrolle (rechts)

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vorbereitung ist das Vorgespräch mit dem Anästhesisten. Hier wird über die möglichen Narkoseverfahren informiert. Möglich ist die Rückenmark-Teilnarkose oder die klassische Vollnarkose. Die Vor- und Nachteile beider Verfahren werden ausführlich erörtert und eine Risikoaufklärung wird durchgeführt.

Drei Tage vor der Operation beginnt eine tägliche Körperwaschung mit einer speziellen Lotion, die das Risiko an eine „Krankenhauskeim“ zu erkranken signifikant senkt. Im eigenen Patientengut wurde bei über 1600 Eingriffen bislang keine einzige Infektion mit einem spezifischen multiresistenten Krankenhauskeim („MRSA“) nachgewiesen.

Die stationäre Aufnahme erfolgt in der Regel am Tag vor der Operation. Es werden nochmals die aktuellenn Blutwerte ermittelt und je nach Befund die Bereitstellung von Blutkonserven organisiert. Durch eine sehr gezielte Vorbereitung der Patientin ist es uns gelungen, die Wahrscheinlichkeit für eine Fremdblutgabe auf unter ein Prozent zu senken. Damit stehen wir weit unter den ermittelten Ergebnissen sehr groß angelegter Studien, bei denen Transfusions- Wahrscheinlichkeiten von knapp 10 % ermittelt wurde.

Am Tag der Operation bleibt der Patient nüchtern und wird in den OP gebracht. Dort wird nach einem Checklistensystem vorgegangen, um sicher zu gehen, dass der Patient zur Operation an der richtigen Hüfte geplant wurde. Durch dieses von der Weltgesundheitsorganisation entwickelte Checklistensystem ist eine Verwechslung von Operationsseite oder Patient quasi ausgeschlossen.

Nach der Operation wird der Patient auf die Wachstation oder in den Aufwachraum verlegt. Wenn sich seine Situation stabilisiert hat, und die richtige Schmerzmitteltherapie gut wirksam ist, erfolgt die Verlegung auf eine Normalstation.

Bereits am Operationstag wird der Patient mit Unterstützung in den Stand mobilisiert. Dies ist wichtig um nach dem erlittenen Blutverlust möglichst rasch die körpereigenen Kompensations-Mechanismen zu aktivieren.

In unserem Ablaufschema wird kein Blasenkatheter verwendet. Der Toilettengang ist unter Hilfe bereits am Operationstag auf natürlichem Wege möglich.
Nach der Erstmobilisierung beginnt die Physiotherapie am ersten Tag nach der Operation. Geübt wird das eigenständige Verlassen des Bettes und der Gang mit Unterstützung durch die Unterarmgehstützen in Vollbelastung. Am zweiten Tag nach der Operation wird in der Regel die Blutdrainage entfernt. Am dritten Tag nach der Operation wird in der Regel das Treppensteigen geübt. Am vierten bis siebten Tag nach der Operation ist üblicherweise die Entlassung geplant.